Weihnachten
Die Bäume sind blattleer;
der Wind weht kalt.
Der Schnee lässt immer noch
auf sich warten.
Wenn auch in Kaufhäusern
Weihnachtslieder dudeln,
Christkind ist für mich
noch lange nicht unterwegs.
Advent –
so gerne würde ich im Kerzenschein
auf den Bräutigam warten.
Meine Öllampe der Geduld
ist aber längst verloschen.
Jobsuche und Ämtergänge
haben mich ausgesaugt.
Meine Seele ist in irgendwelche
Ordner geheftet.
„Komm Emanuel!“
Lass dich von den langen Samstagen
in den Geschäften nicht abhalten.
Wir sehnen uns nach dir,
besonders in der Heiligen Nacht,
die gar nichts mehr
mit Stille zu tun hat.
Komm, Christus!
Erlöse uns
von dem Rennen nach dem
unnütz Wichtigem.
Zieh‘ unsere Herzen
an deine Krippe,
damit wir endlich
zu uns selber kommen.
Martin Nowack
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